Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW geht davon aus, dass die Trilog-Verhandlungen zur Retail Investment Strategy (RIS) im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Grund für diese Annahme ist ein Gespräch zwischen Markus Ferber, Mitglied des Europäischen Parlaments und Koordinator der EVP-Fraktion im ECON-Ausschuss für Wirtschaft und Währung, und AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.
Markus Ferber betonte, dass die Dauer der Übergangsfristen zur Umsetzung der RIS-Verordnungen eine zentrale Rolle spielt. Das Europäische Parlament befürwortet, ebenso wie die Kommission, eine Übergangsfrist von 18 Monaten, während der Rat der EU eine deutlich längere Frist von 36 Monaten bevorzugt. Laut Ferber könnte es auf einen Kompromiss von etwa 30 Monaten hinauslaufen, um sowohl den regulatorischen Anforderungen als auch den Umsetzungsprozessen der Mitgliedstaaten gerecht zu werden. Diese Übergangsfrist ist erforderlich, damit nationale Gesetzgeber und die Branche selbst ausreichend Zeit haben, die neuen Regelungen in die Praxis umzusetzen.
„Die Retail Investment Strategy betrifft nicht nur den Vertrieb von Finanzprodukten, sondern erfordert umfangreiche Anpassungen der Systeme und Prozesse bei allen Akteuren der Branche. Schulungen, IT-Updates und die Anpassung nationaler Gesetzgebungen sind notwendig, um eine rechtskonforme Umsetzung zu gewährleisten“, erklärte Ferber und hob hervor, dass das Inkrafttreten realistisch am 1. Januar 2028 zu erwarten sei.
„Ein klarer Planungshorizont ist für uns von großer Bedeutung“, so Rottenbacher. „Zu wissen, ob es 18 oder 36 Monate sein werden, ist entscheidend, da die Branche sich auf alle Veränderungen gut vorbereiten muss.“
Der AfW wird die Trilog-Verhandlungen über den europäischen Dachverband der Vermittlerverbände (FECIF) intensiv begleiten.