Äußerungen des Bundesfinanzministers und SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz in der ARD-Sendung Anne Will vom 14.3.2021 diskreditieren alle VersicherungsvermittlerInnen!
Wortlaut:
„Aber was mich schon sehr bedrückt, ist, dass es auch im Infight der Politik – wenn man das mal so sagen will – immer wieder sichtbar wird, dass es ganz harte Interessen gibt, mit denen man diskutieren muss. Ob es nun – ich mach mal ein paar Beispiele. Ob es nun um einen Provisionsdeckel für Versicherungen geht, also dass da nicht so viel gezahlt wird. Da sitzen hart Leute im Bundestag, die wissen, warum sie das bekämpfen. Nicht aus allgemeinen Erwägungen, sondern die haben viele – die schätzen die Leute, die die Provisionen kassieren, um es mal höflich zu sagen.“ Link zur Sendung, ab Minute 46
Zu den Fakten:
Es gibt ca. 200.000 VersicherungsvermittlerInnen in Deutschland: unabhängige VersicherungsmaklerInnen, MehrfachvertreterInnen, AusschließlichkeitsvertreterInnen. Zu den Statistiken der DIHK . Sie alle haben viele zufriedene Kunden – von Studierenden, Familien und RentnerInnen bis zu Sportvereinen, Kitas und Firmen. Sie helfen bei der Risikoabsicherung und bei der Altersvorsorge. Der Durchschnittsverdienst von VersicherungsvermittlernInnen liegt bei 59.850 Euro – vor Steuern (AfW-Vermittlerbarometer 2020). Andere Umfragen liefern nahezu identische Zahlen. Eine gesetzliche Begrenzung der Vergütung für die Beratung und Vermittlung im Bereich der Lebensversicherungen (auch Provisionsdeckel genannt) wäre verfassungswidrig – so ein Gutachten des ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier. Zum Gutachten.
Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW: „Scholz zieht gegenüber Bundestagsabgeordneten, die sich gegen ein verfassungswidriges Gesetz positioniert haben, Parallelen zur Maskenaffäre. An sich schon ein Unding. Er bringt dann unmissverständlich zum Ausdruck, dass er VersicherungsvermittlerInnen und ihre Arbeit nicht schätzt. Damit diskreditiert er vor über drei Millionen FernsehzuschauerInnen einen ganzen Berufsstand, der gerade auch in der derzeitigen Wirtschaftskrise von hoher sozialpolitischer Bedeutung ist. Wir kritisieren diese polemischen und populistischen Äußerungen des Bundesfinanzministers auf das Schärfste.“