Viele Vermittelnde arbeiten weiterhin mit mehr als einem Pool zusammen. Sie legen dabei vor allem Wert auf Tools und Software, sowie das Produktportfolio.
Die Anzahl der jeweiligen Poolanbindungen geht kontinuierlich zurück, mit einem einzigen Pool als Partner zu kooperieren ist jedoch noch immer nicht branchenweit üblich. Nur vier von zehn Vermittelnden (40,5 Prozent) arbeiten mit einem einzigen Pool zusammen. Im Schnitt arbeiten sie mit 1,9 Pools zusammen. Das ist ein Ergebnis des 15. AfW-Vermittlerbarometers, für das 1.305 Vermittlerinnen und Vermittlern Auskunft im Rahmen einer umfassenden Online-Umfrage erteilten. 2019 hatte dieser Wert indes noch bei 2,3 gelegen. 83 Prozent möchten an ihren Poolanbindungen auch nichts weiter verändern, lediglich jeder zehnte Befragte plant, die Anzahl seiner Poolanbindungen zu verringern. 6 Prozent möchten sie gar erhöhen. Insgesamt wickeln die befragten Vermittelnden zwei Drittel (67 Prozent) ihres Umsatzes über Maklerpools ab.
Welche Kriterien sind für Vermittelnde bei der Auswahl ihres Poolpartners entscheidend? An erster Stelle werden Werkzeuge und Tools genannt. Für 91,8 Prozent sind sie sehr wichtig oder wichtig. Auch das Produktportfolio (91,2 Prozent), Service & Beratung (88,4 Prozent), sowie die Digitalisierung (85,8) sind für die überwältigende Mehrheit der Befragten von herausragender Bedeutung. Während Weiterbildungsangebote (77,2 Prozent) und Provisionen (73,2 Prozent) erst im Mittelfeld folgen, spielt die Größe eines Maklerpools eine vergleichsweise untergeordnete Bedeutung. Nur jedem zweiten Vermittelnden (48,1 Prozent) ist dieses Kriterium bei der Entscheidung für einen Pool als Partner sehr wichtig oder wichtig.
„Nicht die Größe, sondern die Servicequalität, so allumfassend wie möglich, ist das Hauptauswahlkriterium bei der Wahl eines Pools oder Verbundes. Es verwundert nicht, dass angesichts zunehmender Regulierungsvorgaben und immer unübersichtlicherer Angebotspaletten der angebotenen Technik die wichtigste Rolle bei der Auswahl für einen Pool zukommt“, sagt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. zum Umfrageergebnis.
Die IT-Tools lagen übrigens beim vorhergehenden 14. Vermittlerbarometer auch an zweiter Stelle der tatsächlich genutzten Poolangebote, aktuell wurde die Frage nicht gestellt. Damals wurden mit 81,5 Prozent am meisten die Weiterbildungsangebote der Pools genutzt, es folgten Softwarelösungen (79,6 Prozent) und Produktschulungen (63,4 Prozent), wobei sich Platz 1 und 3 auch überlagern. Produktinformationen (61,7 Prozent), rechtliche Unterstützung (52,2 Prozent) und Produktvorauswahl (43,2 Prozent) nutzte hingegen ein geringerer Teil der an Pools angebundenen Partnerinnen und Partner.
Zur Studie: Das jährliche AfW-Vermittlerbarometer wurde in Kooperation mit den Fördermitgliedern des Verbandes bereits zum 15. Mal mittels Online-Umfrage im Oktober und November 2022 durchgeführt. Mehr als 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten rund 50 Fragen zu ihrer Tätigkeit, ihrem Einkommen, der Regulierung und anderen aktuellen Fragen. Neun von zehn Befragten haben eine Erlaubnis für die Versicherungsvermittlung (§34d GewO), davon beraten rund 87 Prozent im Maklerstatus. Zwei Drittel der Befragten verfügen über die Erlaubnis als Finanzanlagenvermittler/-in nach §34f GewO. Das durch das AfW-Vermittlerbarometer eruierte Stimmungsbild weist weit über den Verband hinaus, denn zwei Drittel der Befragten sind keine Mitglieder des AfW.